Sauvignon Blanc – Frankreichs edle Rebe
Ein wilder Franzose zieht um die Welt
Der Sauvignon Blanc ist ein wilder Franzose. Diese Bezeichnung kann durchaus wörtlich genommen werden, denn “sauvage“ wird mit “wild“ übersetzt. Die Herkunft des Namens stammt laut Sprachwissenschaftler wohl aus der Tatsache, dass es sich bei dieser Rebe um eine natürliche, also wilde, Kreuzung aus dem Traminer und dem Chenin Blanc handelt.
Er stammt aus Frankreich. Nur woher, das ist noch nicht so genau geklärt. Während manche seinen Ursprung in der Umgebung von Bordeaux vermuten, sehen andere das Tal der Loire als seinen Herkunftsort.
Mittlerweile ist die Rebe eine der weltweit bekanntesten und nach dem Chardonnay auch die zweitwichtigste Weißweinsorte. Dementsprechend wird sie auch auf der ganzen Welt angebaut.
Eigenschaften des Sauvignon Blanc
Er ist eine eher spät reifende Rebe. Trotzdem sollte mit der Lese nicht zu lange gewartet werden, denn er ist äußerst frostempfindlich.
Auch an die Böden werden diverse Ansprüche gestellt. Sie dürfen nicht zu trocken sein. Zudem sollten sie mittelschwer und fruchtbar sein. Die Reben neigen allerdings zu Wildwuchs und erfordern dadurch eine starke Laubarbeit.
Da der Sauvignon Blanc so frostempfindlich ist, sollte diese Rebsorte nur in warmen Regionen angebaut werden. In Übersee hat man sich aber auch auf den Anbau in kühleren Regionen spezialisiert, da dadurch ihre fruchtigen Aromen besonders gut zur Geltung kommen.
Leider ist sie sehr anfällig für die verschiedensten Krankheiten. So ist der Sauvignon Blanc bekannt für seine Anfälligkeit für die Sauerfäule, für verschiedene Holzkrankheiten und den falschen Mehltau.
Frisch, sommerlich und eigenwillig – die Geschmacksvarianten des Sauvignon Blanc
Diese Rebe ergibt frische und rassige Weißweine mit ihrer typisch knackigen Säure. Ihr Charakter ist auch für Laien sehr leicht wieder zu erkennen.
Je nach Anbauregion und Untergrund variieren die Aromen doch erheblich. So überzeugen die Weine durch ein sehr fruchtiges Bukett. Die Aromen reichen bei sortenreinem Anbau von Zitrusfrüchten über schwarze Johannisbeeren und Stachelbeeren bis hin zum Holunder. Auch Noten von frisch gemähtem Gras kommen vor.
Der Sauvignon Blanc enthält zudem hohe Mengen an den sogenannten Pyrazinen. Diese sorgen für seine fruchtige Frische und ein mitunter eigenwilliges, aber für die Rebe typisches Aroma. Es reicht von Kartoffeln über grünen Paprika und grüne Bohnen bis hin zum grünen Spargel. Zu früh geerntet, erzeugen die Pyrazine zudem eine Geschmacksrichtung, die auch als “Cat Piss“ bezeichnet wird. In sehr kleinen, feinen Dosen wird diese Geschmackseigenart aber von vielen Liebhabern dieser Weine als positive Eigenschaft angesehen. Je nach Mineralgehalt des Bodens im Anbaugebiet kommen noch mineralische Noten hinzu.
Sortenrein kann er gekühlt zu fast allen Gerichten serviert werden. besonders eignet er sich für Fische und Meeresfrüchte.
Anbaugebiete des Sauvignon Blanc
Frankreich
Hier ist er zu Hause. Angebaut wird er vor allem im Weingebiet rund um Bordeaux. Von dort stammen die trockenen, klassischen Weine. Gern wird er auch mit Sémillon und Muscadelle zu edelsüßen Weinen verschnitten. Dies geschieht insbesondere in den Gebieten Barsac, Cérons und Loupiac.
Die Loire ist ebenfalls ein für diese Rebe begünstigtes Anbaugebiet. Die bedeutendsten Weine dieser Sorte stammen insbesondere aus den Appellationen Pouilly-Fumé oder Sancerre.
Weiterhin werden auch im Südwesten des Landes Weine aus dieser Rebe produziert. Eingang in die AOC-Weine finden sie vor allem in den Regionen Bergerac, Cotes de Duras und Cotes du Marmandais, wo die Rebe die Leitsorte ist.
Europa
Bedeutende Anbaugebiete finden sich in Spanien, Italien, Österreich, Ungarn und Bulgarien.nIn Spanien sind dabei insbesondere die Regionen Valencia und La Rioja zu nennen.
In Italien hat man sich vor allem auf die Regionen im Nordosten des Landes konzentriert. Die Weißweine dieser Sorte stammen vor allem aus dem Friaul und Südtirol. Aber er ist in insgesamt 32 Provinzen empfohlen. Zudem ist er auch in zusätzlichen 26 Provinzen zugelassen.
In Österreich wird man in den Weinbauregionen der Süd- und Südoststeiermark fündig. Dort ergibt die Rebe knackig-fruchtige Weißweine.
In Deutschland spielt diese Traube nur eine unbedeutende Rolle. Allerdings entwickelt sie sich auch hier immer mehr zu einem Geheimtipp. Angebaut wird sie vermehrt in der Pfalz, in Rheinhessen und in Baden.
Weltweiter Anbau
Außer in Europa gibt es weltweit noch fünf Regionen, in denen der Sauvignon Blanc bevorzugt angebaut wird.
Aus dem neuseeländischen Weinbau ist er nicht mehr wegzudenken. Er wird hier auf der kühleren Südinsel angebaut. Insgesamt nimmt er immerhin zwei Drittel der Rebfläche des ganzen Landes ein. Bekannt sind die Weine aus der Region Marlborough und vom Wairau River in der Nähe von Blenheim. Der Cloudy Bay ist mittlerweile schon zu einem Kultwein mit weltweiter Bekanntheit avanciert. Auch auf der Nordinsel, und hier insbesondere in Martinborough, in Gisbourne und in Hawke´s Bay wird diese Rebe immer öfter angetroffen. Hier hat sie ein Aroma nach typisch tropischen Früchten.
Auch in Australien ist diese Rebe in zahlreichen Anbaugebieten im Süden des Landes heimisch. Hier werden knapp 7.500 Tonnen dieser Traube im Verschnitt mit der Sémillon verarbeitet.
In Südamerika findet man sie vorwiegend in Chile. Dort gibt es größere Anbaugebiete in der Zone Aconcagua und in der Region Maule in der Zone Valle Central. In den USA gibt es noch größere Anbaugebiete im kalifornischen Napa-Valley, wo sie unter dem Namen Fumé Blanc bekannt geworden ist.
Auch die Südafrikaner produzieren aus dieser Traube qualitativ hochwertige Weißweine.
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