Wein-Tasting: Glühwein – Glühfranz Glühwein, Fruchtige Weihnachten
Weihnachten ist Glühweinzeit. Auch wir haben uns mal einen Glühwein angeschaut und einen weißen und einen roten Glühwein von Schorlefranz probiert.
Sowohl der rote als auch der weiße Glühwein machen eine riesige Vorfreude auf Weihnachten.
Die Geschichte hinter dem Glühwein: Wer hat den warmen Gewürzwein erfunden?
Wenn es draußen kälter wird, ist es Zeit für einen warmen Glühwein. Sei es auf dem Weihnachtsmarkt oder in den heimischen Wänden: Der erwärmte Rotwein mit Gewürzen und Zucker duftet schon von weitem. Nicht nur roter Glühwein steht gerne einmal auf dem Tisch, sondern auch weißer.
Welche Rebsorten dafür verwendet werden, was alles in einen Glühwein gehört und woher das traditionelle Rezept wirklich stammt, zeigt der nachfolgende Artikel.
Ein Rezept, mehrere Regionen: Die weitreichende Geschichte des Glühweins
Die Legenden ranken sich schon lange um das beliebte Wintergetränk: Bereits die alten Römer gaben in ihren erwärmten Rotwein Gewürze hinein, um sich zu stärken. Die Aufzeichnungen des Römers Marcus Gavius Apicius (25 bis 42 v. Chr.) aus dem heutigen Raum Köln machen das deutlich.
Ein Rezept aus dem 16. Jahrhundert zeigt die Ähnlichkeit vom schwedischen Glögg zum deutschen Glühwein auf.
Ein erst vor einigen Jahren gefundenes Rezept aus Sachsen geht auf das Jahr 1843 zurück: Der Raugraf August Josef Ludwig von Wackerbarth schrieb ein Rezept für einen (überwürzten) Wein nieder. Das Schloss Wackerbarth existiert noch heute und bietet hochwertige Weine an.
Das erste deutsche Rezept eines klassischen Glühweins geht auf Rudolf Kunzmann aus dem Jahr 1956 in Augsburg-Pfersee zurück. Damals verstoß der Winzer gegen das Weinrecht, einen Wein zu aromatisierten. Aufgrund des verhängten Bußgeldes ist dies die erste in Deutschland abgefüllte Glühweinflasche.
Das gehört in einen Glühwein hinein
Bei einem verkäuflichen Glühwein muss es sich laut EU um ein „aromatisiertes weinhaltiges Getränk“ handeln, das nur aus Rot-, Weiß- oder Roséwein bestehen und gewürzt sowie gezuckert sein darf. Das bedeutet auch, dass kein Wasser, Farbstoff oder Alkohol hinzugefügt werden darf. So bleiben die fruchtigen Aromen des Weins erhalten, die beim Erwärmen gut zur Geltung kommen. Der Alkoholgehalt muss zwischen sieben und 14,5 Vol.-% liegen.
Der Anteil an Zucker und die individuelle Verwendung von Gewürzen bleiben im Ermessen des Herstellers.
Roter oder weißer Glühwein: Was sind die Unterschiede?
Viele Jahrzehnte lang bestanden die deutschen Rezepte aus rotem Glühwein. Dafür werden bis heute Rotweine aus deutschen Anbaugebieten genommen. Besonders beliebt ist die frühreifende Rebsorte Dornfelder. Die kräftigen Aromen nach
- Brombeere,
- Pflaume
- oder Zartbitterschokolade
sind in der kalten Jahreszeit eine Wohltat. Passend dazu sind winterliche Gewürze wie etwa
- Zimt,
- Kardamom
- oder Nelken
Seit einigen Jahren bringen immer mehr Winzer und Hersteller einen weißen Glühwein auf den Markt. Dafür kommen Rebsorten wie Müller-Thurgau oder Riesling in Frage.
Seit 2022 dürfen laut EU auch Roséweine für die Glühwein-Herstellung herhalten.
Fazit
Glühwein ist ein durch die EU geschütztes Getränk, das bestimmte Anforderungen erfüllen muss. Sind die Wörter Winzer-Glühwein oder Weingut auf dem Etikett zu finden, handelt es sich um Glühwein aus dem eigenen Betrieb.
Beim Erwärmen dürfen nicht mehr als 78 Grad Celsius erreicht werden, um den Alkohol nicht zu verkochen.