Das Burgenland befindet sich im Osten von Österreich und gilt inzwischen als die zweitgrößte Weinbauregion im Land, unterteilt in weitere fünf Anbauregionen: Eisenberg, das ehemals als Südburgenland bekannt war, Leithaberg, das ehemals als Neusiedlersee-Hügelland bezeichnet wurde, Mittelburgenland, Neusiedlersee und Rosalia.
Mit seinem milden Klima, der vergleichsweise hohen Luftfeuchtigkeit und dem fruchtbaren Boden ist die Region hervorragend für die Kultivierung international geschätzter Spitzenweine wie dem Grünen Veltliner, dem Chardonnay, dem Weißburgunder und dem Welschriesling geeignet. Doch nicht nur Weißweine, auch rote Sorten – wie beispielsweise der Blaue Zweifelt und der Blaufränkisch – werden hier angebaut. Die Feuchtigkeit in den Herbstmonaten unterstützt zudem die sogenannte Botrytisbildung auf den Weintrauben. Aus diesen entstehen dann Trockenbeeren und Beerenlesen, welche mittlerweile zu den beliebtesten Süßweinen Europas zählen und ein Mitgrund sind, warum das Anbaugebiet Neusiedlersee mit einer Rebfläche von knapp 10.000 Hektar heute besonders angesehener ist.
Nicht irrelevant ist außerdem die Gegend rund um Rust, weswegen der Wein als Ruster Ausbruch bezeichnet wird. Der hier kultivierte Wein wurde – ähnlich wie der Tokajer aus Ungarn – vor vielen hundert Jahren nur den Adeligen vorbehalten und galt zeitweise sogar als teures Zahlungsmittel unter der Herrschaft von König Leopold I. Bei dieser besonderen Weinspezialität handelt es sich um eine Sorte aus Trauben mit Edelfäule, die zwingend aus Rust stammen müssen und am Rebstock trocknen dürfen. Erst danach werden sie gelesen und weiterverarbeitet. Ruster Ausbruch gilt als feiner Dessertwein mit komplexer Süße und anregendem Duft.
Der Weinbau im Burgenland heute: Eine wichtige Region in Österreich
Im Mittelburgenland, im Süden vom Neusiedlersee gelegen, befindet sich eine Rebfläche von knapp 2.000 Hektar. Hier werden vor allem feine Rotweine produziert, was an den schweren und nährstoffreichen Böden aus Sand und Lehm liegt. Sie stellen die optimale Basis für kräftige, würzige und komplexe Rotweine dar, darunter der Blaufränkisch. Nicht umsonst trägt das Mittelburgenland auch den Zweitnamen Blaufränkischland. Auch der Blaue Zweigelt wird hier angebaut – ein inzwischen international geschätzter Rotwein mit einzigartigem Aroma und tiefroter Farbe.
Der Blaufränkisch wird darüber hinaus auch im Eisenberg kultiviert, dem kleinsten Weinbaugebiet im Burgenland, das ehemals als Südburgenland bezeichnet wurde. Hier sind die Böden besonders reich an Lehm, weswegen auch Rebsorten wie der Welschriesling, der Grüne Veltliner sowie auch der Blaue Zweigelt hier optimal gedeihen. Es lohnt sich, die vielen unterschiedlichen Weine des Burgenlandes zu probieren: Nicht nur Frankreich, Italien und Spanien sind für exzellente Tropfen bekannt – auch aus Österreich stammen einige der besten Weine der Welt.
