Frankreich gehört zu den bedeutendsten Weinanbauländern in Europa. Vor allem für die exquisiten Rotweine ist dieses europäische Land in aller Welt bekannt und geschätzt.
Die Rebsorte Merlot hat mit ihren schwarzblauen Beeren einen sehr bedeutenden Anteil daran. Sie ist seit 1784 bekannt.
Die Bezeichnung »Merlot« könnte auf das französische Wort für »Amsel«, also »La Merle«, zurückgehen. Amseln naschen gern von Weinbeeren.
Andere Hinweise nennen als Erklärung die typisch schwarzblaue Farbe der Beeren, die dem Federkleid der männlichen Amsel ähnelt.
Bevorzugte Lage für diese Rebsorte
Die Rebsorte ist frostempfindlich und gedeiht deshalb in warmen Regionen am besten. Sie ist äußerst wuchsstark und dadurch in der Lage, hohe Erträge zu liefern. Das hängt natürlich auch immer von den speziellen Bedingungen und nicht zuletzt von der sorgfältigen Arbeit der Winzer ab.
Während der Blüte auftretende zu niedrige Lufttemperaturen könnten zum sogenannten »Verrieseln« von Blüten und schließlich zu Ertragsverlusten führen.
Merlot reift früher aus als andere Rebsorten. Deshalb können kühle und nasse Herbstwochen dieser Sorte kaum etwas anhaben.
Wichtige klimatische Ansprüche der Merlot-Beere
Die Hauptanbaugebiete, z. B. in der französischen Region Bordeaux, zeichnen sich durch mildes Klima aus. Erst das jeweils vorhandene Mikroklima sorgt für die optimalen Reifebedingungen. Es treten jedoch auch immer mal Jahre auf, in denen das Wachstum und die Reife der Trauben wechselhaften klimatischen Einflüssen ausgesetzt sind. Eine drohende Gefahr für die Weinreben besteht durch möglichen Winterfrost.
Erfolgreiche Anbaugebiete in aller Welt
Bordeaux ist als französische Weinanbauregion für die edle Rebe natürlich an erster Stelle zu nennen. Seit dem 18. Jahrhundert wird diese Rebsorte dort kultiviert. In der französischen Region werden elegante Weine erzeugt, die in aller Welt geschätzt werden. Der erzeugte Wein ist von fruchtigen Aromen geprägt, z. B. Preiselbeeren, Heidelbeeren und einem feinen Karamellgeschmack.
In Italien wird die Rebsorte beispielsweise an der bekannten Weinstraße der Region Friaul-Julisch-Venetien angebaut, im Tal des Flusses Insonzo. Der Weinbau an den sonnenbeschienenen Hängen hat hier eine sehr lange Tradition.
Auch in Deutschland wird Merlot inzwischen erfolgreich angebaut, jedoch erst seit dem Jahre 1997. Das ist eine der Auswirkungen des derzeitigen Klimawandels, denn die Rebsorte gedeiht vor allem in Gebieten, die den klimatischen Verhältnissen im Südwesten Frankreichs gleichen. Ertragreich sind die noch relativ jungen Bestände Deutschlands vor allem in der Pfalz und in Rheinhessen.
Der US-Bundesstaat Kalifornien kann auf einen Weinanbau mit langer Tradition zurückblicken. Hier werden dank der Rebsorte Merlot hochwertige Weine produziert, die sich z. B. durch ein fülliges Frucht-Bouquet auszeichnen.
In Australien wird auf mehr als der Hälfte der Anbaufläche exquisiter Rotwein produziert. Merlot spielt auch auf diesem Kontinent eine wichtige Rolle, z. B. ist ein halbtrockener, fruchtiger Wein im Angebot. Ihn kennzeichnen die dunkelrote Farbe und der Duft nach saftigen Früchten, z. B. Pflaumen und Brombeeren.
Auch Chile verfügt über hervorragende Weinanbaugebiete. Das Land besitzt auf Grund seiner geografischen Lage mehrere Klimazonen und somit recht unterschiedliche Weinanbauregionen.
Die Trauben der Rebsorte reifen dort lange an den Rebstöcken. Der Wein überzeugt vor allem mit der intensiven rubinroten Farbe, den weichen Tanninen und den fruchtigen Aromen, z. B. von Waldbeeren, Kirsche und Vanille.
Die wichtigsten Bodenansprüche für den Anbau von Merlot
In den jeweiligen Anbaugebieten sind die Struktur und die vorhandenen Schichten des Bodens von enormer Bedeutung für den Erfolg. In den genutzten Böden für Merlot können neben Lehm, Ton und Kalkgestein auch grober Sand oder Kieselgeröll vorhanden sein. Für die Qualität der erzeugten Weine, z. B. den Säuregehalt und andere wichtige Eigenschaften, ist die Bodenzusammensetzung von entscheidendem Einfluss. Wichtig sind aber auch die Tiefgründigkeit des Bodens und die optimale Wasserzufuhr.
Historischer Ursprung der Rebsorte Merlot
Höchstwahrscheinlich stammt die französische Merlot-Art aus einer Kreuzung von zwei Rebsorten: Magdeleine Noire des Charentes und Cabernet Franc. Inzwischen sind zahlreiche der produzierten Weine aus Merlot für viele Weingüter zum »Bestseller« geworden.
Typische Eigenschaften der Traube Merlot
Diese Rebsorte bringt je nach Region und Anbaubedingungen einen edlen dunklen Rotwein hervor. Merlot schmeckt, so äußern sich die Kenner, weich und geschmeidig. Oftmals lässt sich der Geschmack reifer Pflaumen erkennen.
Der Wein passt vorzüglich zu Gerichten mit dunklem Fleisch, z. B. Lamm, Wild und Steak. Auch zu Geflügelgerichten, beispielsweise Ente und Hähnchen, kann Merlot kredenzt werden. Bestens lassen sich die Weine mit Antipasti, Pizza und delikaten Käsesorten kombinieren.
Ein Hochgenuss zu jeder Zeit für alle Weinfreunde, nicht nur zur besonderen Anlässen, sondern auch zur Entspannung auf der Terrasse oder vor dem Kamin.