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Von A wie Appellation bis Z wie Zweitwein: Weine und deren Wert im Wandel der Zeit

Wir wissen heute, dass schon die antiken Griechen sowie Römer ihre Weine im Rahmen von Wettbewerben miteinander verglichen und differenziert bewerteten. Auch die Sumerer unterschieden bereits vor ca. 5.000 Jahren zwischen Weinen aus dem persischen Zagros-Gebirge und denjenigen aus dem heutigen Libanon. Platon listete vor etwa 2.500 Jahren die damals wichtigsten Geschmacksrichtungen von Weinen auf und teilte deren Aromen in „Arten“ oder „Familien“ ein. Sein Schüler Aristoteles schlug ein sensorisches System für die Klassifizierung von Weinen vor, welches durch die Elemente Luft, Wasser, Feuer und Erde definiert wurde. Der römische Dichter und Naturphilosoph Lukrez entwickelte dessen Ansatz im ersten Jahrhundert vor Christus weiter, setzte sich damit aber nicht durch.

 

Prämierte Weine nach unserem aktuellen Verständnis sind ein junges Phänomen

Als erster Versuch im europäischen Mittelalter, Weine nachvollziehbar zu klassifizieren, gilt das um 1224 mit über 200 Versen von Henri d’Andeli verfasste Gedicht „La Bataille des vins“ (Die Schlacht der Weine). Diese kulturhistorisch äußerst wertvolle Aufzeichnung der bekannten französischen und mediterranen Weinberge des 13. Jahrhunderts spielt am Hof von Philipp II. von Frankreich, der seinen Boten befahl, die besten Weißweine zu sammeln und ihre Rangordnung festzulegen. Ein englischer Priester verkostet und kommentiert die Weine mit stark akzentuierten und dadurch komischen Französisch. Die schlechten Weine werden „exkommuniziert“ oder mit einem Stock vertrieben. Die im Rennen Verbleibenden würden sich um den Vorrang prügeln, so der Dichter, wenn sie denn Hände hätten.

 

Mit der Verkostung entstanden nach und nach auch besondere und prämierte Weine

Anders in der Antike wurden im 13. Jahrhundert sehr junge, klare und geradlinige Weine bevorzugt und gelobt. Eine differenzierende Wertung von Weinen nach Alter und Herkunft begann im 14. und 15. Jahrhundert. Der Begriff „Verkostung“ im Zusammenhang mit Wein tauchte 1519 erstmals schriftlich auf. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts blieb die hierfür angewandte Methodik jedoch recht grob und simpel. Als historische Weinkritiker ihrer Zeit taten sich französische Autoren und Schriftsteller wie François Rabelais (1494-1553) und Molière (1622-1673) mit teils blumigen Metaphern zu den von ihnen geschätzten Weinen hervor. Im 17. Jahrhundert wurde das bis dahin dem Adel vorbehaltene Weinglas für das Volk demokratisiert, das vorher nur aus Bechern aus billigem Material getrunken hatte.

 

Die wohlhabenden Bürger des 19. und 20. Jahrhunderts begehrten prämierte Weine

Als einer der ersten offiziellen Weinwettbewerbe in Europa gilt die „Verkostung illyrischer Weine“ von 1811 in Laibach/Ljubljana (Slowenien). Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden dann immer mehr Verkostungen veranstaltet und auch prämierte Weine gekürt: 1855 kam die von Kaiser Napoleon III veranlasste offizielle Klassifizierung aller Bordeaux-Weine. Mit Ausnahme des im Jahr 1856 publizierten „Moniteur Vinicole“ als Presseorgan der Pariser Weinhändler zur Einstufung regionaler französischer Weine wurden die ersten Bücher zu den Themen Verkostung und prämierte Weine aber erst im 20. Jahrhundert veröffentlicht. Seither sind Blindproben, Wettbewerbe und von Weinkritikern wie Robert Parker („Parker-Punkte“), Luca Maroni (Autor von „Degustare il Vino“) und James Suckling (Herausgeber des US-Magazins „Wine Spectator“) prämierte Weine ein wichtiges und hilfreiches Mittel, um die Kaufentscheidung zu erleichtern. Als erstklassig prämierte Weine finden Kunden stets in großer Auswahl hier bei Weinjoker alle Angebote dazu.

 

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