Das spanische Anbaugebiet Rioja zählt heutzutage zu den größten und renommiertesten Weinbauregionen in ganz Europa. Knapp 61.000 Hektar werden inzwischen von etwa 20.000 Winzern kultiviert. Boden und Klima bieten optimale Voraussetzungen für Spitzenweine: Die Erde ist reich an Kalk und Lehm, das Klima mild und mediterran – bis zu 300 Sonnentage im Jahr sorgen dafür, dass die Reben hervorragend gedeihen können.
Zu knapp 85 % wird hier Rotwein kultiviert, allerdings gibt es mitunter auch Riojasorten als Rosé- und Weißwein. In der im Norden Spaniens gelegenen Region dominiert heute vor allem die Rebsorte Tempranillo, auf die rund 60 % der gesamten Rebfläche entfallen. Eingeführt wurde diese vor vielen hundert Jahren von Zisterzienser-Mönchen – sie waren die ersten, welche Rioja anpflanzten und den Weinbau in dieser Region nach und nach an die Spitze Europas führten.
Neben dem Tempranillo werden allerdings auch die Rebsorten Mazuelo und Graciano sowie auch Garnacha angebaut. Hinzu kommen geringe Mengen an weißen Rebsorten, wie beispielsweise der Malvasia, der Garnacha Blanca und der Viara.
Der Rioja – ein exzellenter Rotwein mit einzigartigem Aroma
Als Rioja darf nur ein Wein bezeichnet werden, welcher zu 100 % Weintrauben des Tempranillo enthält – oder es handelt sich um einen Verschnitt aus unterschiedlichen Rebsorten, bei dem der Mindestanteil des Temprabillo 50 % betragen muss. Verschnitten werden kann der Rioja beispielsweise mit Sorten wie Graciano, Garnacha oder Mazuelo. Zudem gibt es auch reine Weine aus Mazuelo, Graciano und Garnacha, welche allerdings bis heute ein Nischenprodukt sind, welches nur von wenigen Winzern produziert wird.
Der Anbau und die Produktion von spanischem Rioja wird über eine spezielle Behörde in Logrono, der Hauptstadt der Provinz, strengstens kontrolliert. Sie überwachen den richtigen Öchslegrad, den Gehat an Zucker sowie auch die enthaltenen Zusatzstoffe. Die meisten Rioja-Weine reifen in Eichenfässern heran, welche den Weinen den einzigartigen, komplexen Geschmack verleihen – Stahltanks stellen bislang eher die Ausnahme dar.
Ein guter Rioja ist tiefrot, zeichnet sich durch komplexe Aromen aus und hat einen würzigen, sehr weichen Abgang. Dennoch gibt es den Wein in verschiedenen Qualitäten – je nach Weinkellerei hat jeder Rioja seinen ganz eigenen Charakter, der sich mit keinem anderen Wein vergleichen lässt.
Rioja kann über viele Jahre gelagert werden und gewinnt dadurch noch an Aroma und Reife. Gleichzeitig kann Rioja aber auch als frischer, junger Wein wunderbar getrunken werden: Mit seinen beerigen, fruchtigen Noten passt er perfekt zu einem Grillabend im Sommer, aber auch zu deftigen Fleischgerichten im Winter.