Primitivo

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Primitivo: Der kräftige Rote aus Süditalien

Haben Sie schon einmal etwas von der Rebsorte Primitivo gehört? Wenn nicht, sind Sie nicht allein, denn sie ist bei uns immer noch relativ unbekannt. Auch sollten Sie sich vom Namen nicht verunsichern lassen: Primitivo leitet sich nicht vom Wort primitiv ab. Vielmehr stammt der Begriff vom lateinischen Wort primativus beziehungsweise vom italienischen prima. Beide Worte deuten darauf hin, dass es sich Trauben handelt, die besonders früh reif werden. Übrigens ist ein Primitivowein nichts anderes als der vielleicht bekanntere und aus Kalifornien stammende Zinfandel; beide stammen aus derselben Rebsorte. Vor allem in den nördlichen Ländern Europas zählt dieser Wein zum beliebtesten Rotwein überhaupt.

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Wo stammt die Rebsorte her?

Während Rebsorten wie Merlot oder Riesling rund um den Erdball bekannt sind, hatte es die Primitivorebe etwas schwerer, sich zu behaupten. Im Jahr 1825 soll die Rebsorte von Wien aus in die USA gekommen sein. Rebschulenbesitzer George Gibbs brachte die Traube bei einer seiner Reisen in die USA. Die Bedingungen für einen Rotwein waren schon damals in Kalifornien nahezu perfekt und der Zinfandel entstand. Schnell fand man heraus, dass Zinfandel und Primitivo ein und dieselbe Rebsorte sind. Deren Ursprung ist in Kroatien zu finden. Hier wird der Wein als Crljenak Kaštelanski bezeichnet. Heute ist die Rebsorte Primitivo eine der wichtigsten Rebsorten in Süditalien. Hier wird sie bereits seit etwa 250 Jahren angebaut. Aus der Region Apulien etwa stammen sowohl prämierte Spitzenweine wie der di Puglia als auch preiswertere Weine aus der Rebsorte Primitivo. Hier sind die Bedingungen für den Wein nahezu perfekt: Das mediterrane Klima des Adriatischen Meeres in Verbindung mit den Sciroccowinden und den kargen Sandsteinfelsen sorgt dafür, dass die Rebsorte wunderbar gedeiht.

 

Was zeichnet einen guten Primitivo aus?

Ein guter Primitivo Rotwein erinnert vom Geschmack her an Zimt, Nelken, Pfeffer und rote Früchte. Der tiefrote Wein ist daher ein idealer Begleiter zu deftigen Fleischgerichten im Winter, schmeckt aber natürlich in der warmen Jahreszeit ebenso gut.

 

Charakteristisch ist der vergleichsweise hohe Alkoholgehalt zwischen 13 und 15 Prozent. Der Wein wird meist sortenrein hergestellt. Wenn nicht, erhält er mindestens 85 Prozent Trauben der Primitivo Rebe. Neben dem verhältnismäßig hohen Alkoholgehalt zeichnet sich der Wein durch eine angenehme Süße aus. Ein Restzucker von teilweise bis zu 18 Gramm ist durchaus erlaubt. Es gibt natürlich auch trocken-herbe Varianten. Sie mögen keinen kräftigen Rotwein?

 

Kein Problem: Der Primitivo ist auch in der Rosévariante als Primitivo Rosato erhältlich. Markanter aber ist der Rotwein, der mit einer tiefroten Farbe begeistert. Dank des moderaten Anteils von Säure und Tanninen ist der Rotwein recht harmonisch. Nicht zu vergessen die leicht weihnachtliche Note, die durch Zimt, schwarzen Pfeffer und teilweise sogar einer leichten Schokoladennote hervorgerufen wird. Hervorragend passt der Rotwein zu deftigen Fleischgerichten wie Osso Bucco, Ente und Gans ebenso wie zu Lamm und Wildgerichten. Probieren Sie den Rotwein unbedingt auch einmal zu asiatischen Gerichten wie Currys oder reichen Sie ihn zu einem aromatischen Käse Ihrer Wahl. Primitivoweine sind auch als die „würzigen unter den Roten“ bekannt und haben definitiv ihren eigenen Charakter. Da er recht viele Gerbstoffe enthält, sollte er gut dekaniert und karaffiert serviert werden. So wird verhindert, dass die Gerbstoffe in das Glas gelangen. Auch erhält der Wein so die Luft, die er zum Atmen benötigt. Hier noch einmal alle wichtigen Eigenschaften der Rebsorte für Sie in der Zusammenfassung:

 

  • Geschmack nach Waldbeeren, Zimt und Nelke
  • recht hoher Alkoholgehalt von bis zu 16 Prozent
  • hoher Zuckeranteil von bis zu 18 Prozent
  • charakterstark, würzig und temperamentvoll
  • Farbe: dunkles Rubinrot

 

 

Der kraftvolle Rotwein hat sich längst zu einem der Spitzenweine gemausert und wird weltweit geschätzt und geliebt.

 

Die Herstellung des Primitivo

Der Rotwein Primitivo ist recht aufwändig in der Herstellung: Zunächst müssen die Trauben sorgfältig von Hand verlesen werden. Das passiert in Apulien teilweise bereits im August. die recht schwere Verarbeitung der Weintrauben rührt daher, dass sie zu unterschiedlichen Zeiten reif werden. Während einige Trauben bereits reif sind, sind andere noch grün. Eine sorgfältige Lese ist daher Grundvoraussetzung. Ein Vorteil dieser Rebsorte: Der Wein kann recht schnell verzehrt werden. Besonders erlesene Sorten werden natürlich einige Zeit gelagert. Wenn Sie einmal in Salento in Italien Urlaub machen, sollten Sie unbedingt einem Weingut einen Besuch abstatten. Salento ist übrigens die bekannte Stiefelspitze Italiens, ein etwa 100 Kilometer langer und 40 Kilometer breiter Landstrich. Für einen erholsamen Urlaub ist diese Gegend hervorragend geeignet, denn sie ist vom Massentourismus noch weitestgehend verschont.

 

 

Bekannte Weine

Weine aus der Rebsorte Primitivo haben sich längst zu Spitzenweinen etabliert. Vor allem zwei Sorten wissen die Kritiker zu überzeugen: Der di Manduria und der Riserva. Letztgenannter muss mindestens zwei Jahre lang reifen und ist daher von einer besonders exquisiten Qualität. Auch der aus Apulien stammende di Manduria Dolce Naturale ist nicht zu verachten. Bei ihm handelt es sich um einen sogenannten DOCG-Wein.

 

DOCG steht für Denominazione di Origine Controllata e Garantita; es handelt sich um eine italienische kontrollierte Herkunftsbezeichnung. Zu den bekanntesten Weingütern Italiens zählen San Marzano, Farnese und Conte di Campiano. Einen solchen Spitzenwein können Sie zu einem mediterranen Essen ebenso genießen wie zum entspannten Abend auf dem Balkon. Egal wie Sie Ihren Primitivowein genießen: Seine samtigen Tannine und sein würziger Charakter begeistern Weinfreunde und -kenner auf der ganzen Welt. Ein Grund dafür ist sicher nicht nur der erlesene Geschmack, sondern auch das hervorragende Preis-Genuss-Verhältnis, das Ihnen dieser Wein bietet.

 

 

 

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