Weißwein

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Weißwein: Vielfalt, Frische und viele Möglichkeiten

Wenn von Wein die Rede ist, dann meinen die meisten Menschen damit eher den klassischen und geschmacksstarken Rotwein. Das mag vor allem damit zu tun haben, dass die Herstellung von Weißwein eine deutlich jüngere Geschichte hat, als die anderer Weine. Während man genau weiß, dass Weine von roter Farbe bereits vor rund 8000 Jahren produziert wurden, sind die historischen Informationen über den Weißwein deutlich spärlicher. Fest steht allerdings, dass Weißwein schon im antiken Griechenland bekannt war. So nutzte zum Beispiel der berühmte Mediziner Hippokrates von Kos solchen Wein, um damit Wunden zu desinfizieren, Schmerzen zu lindern oder Herz-Kreislauf Erkrankungen zu heilen.

 

Was den wenigsten Menschen bewusst ist: Rund die Hälfte des weltweit hergestellten Weins ist Weißwein. Man kann also durchaus davon sprechen, dass wir es hier mit einem sehr beliebten Wein zu tun haben. Seine Beliebtheit bezieht der Weißwein dabei vor allem aus seinem eher leichten, frischen und unkomplizierten Charakter. Außerdem überzeugt der frische, spritzige und fruchtige Geschmack des Weißweins, der hervorragend zu Gartenfesten, sommerlichen Nächten und geselligen Mahlzeiten passt.

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Kleine Kunde vom Wein: Wie wird Weißwein hergestellt?

 

Wie schon gesagt: Die Herstellung von Weißwein wurde erst nach der des Rotweins entwickelt. Im Prinzip handelt es sich bei Weißwein um einen Wein, der durch die alkoholische Gärung von Weintrauben gewonnen wird. Dabei werden die Trauben unmittelbar nach der Lese gepresst. Hierbei entsteht Most, der beim Weißwein ausschließlich aus Traubensaft besteht. Bei anderen Weinen kommen auch Schalen oder Kerne zum Einsatz. Beim Weißwein ist das nicht der Fall.

Der Traubensaft wird nun zunächst geklärt und dann im Gärbehälter kontrolliert zu Wein vergoren. Die Klärung hat einen großen Einfluss auf die spätere Qualität des Weins. Hierbei werden zum Beispiel faule Trauben, Blätter oder andere unerwünschte Bestandteile entfernt. Bei manchen Weißweinen erfolgt jetzt eine sogenannte Hülsenmaischung. Hierbei werden Traubensaft und Schalen der Trauben kontrolliert und bei niedriger Temperatur miteinander in Berührung gebracht. Die geringe Temperatur stellt dabei sicher, das die Gärung des Weins noch nicht beginnt. Weißweine, die nach dieser Methode hergestellt werden, können über einen besonders ausgewogenen Geschmack verfügen.

Die Länge der Gärung wirkt sich bei der Herstellung von Wein stark auf den Geschmack und Charakter des Weins aus. Längere Gärzeiten bringen dabei eher schlanke und frische Weine hervor. Eine kurze Gärzeit führt beim Weißen Wein zu einem eher kräftigen Geschmack. Nach erfolgter Gärung wird der Wein erneut geklärt und anschließend stabilisiert.

Zu den wichtigsten Rebsorten zur Herstellung von Weißem Wein zählen unter anderem Chardonnay, Chenin Blanc, Garganega, Gewürztraminer, Glera, Grauburgunder, Grillo, Grüner Veltliner, Muscadelle, Riesling, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Sémillon, Silvaner, Viognier und Weißburgunder.

 

Hintergrund Wein: Wird Weißwein ausschließlich aus weißen Trauben gewonnen?

 

Landläufig geht man davon aus, dass rote Weine aus roten und weiße Weine aus hellen Trauben hergestellt werden. Dieser Annahme liegt ein weitverbreiteter Irrtum zugrunde: Nicht der Traubensaft selbst gibt dem Wein nämlich seine spätere Farbe. Der Saft von dunklen Trauben ist ebenso hell, wie der von hellen Trauben. Es sind die Pigmente in den Traubenschalen, die dem roten Wein zu seiner charakteristischen Farbe verhelfen. Weißweine lassen sich daher im Prinzip aus fast allen Traubensorten herstellen, auch aus solchen, die eigentlich eher für die roten Weine bekannt sind, die aus ihnen hergestellt werden.

 

Weißwein international: Aus welchen Ländern stammen die besten Weißweine?

 

Eines vorab: In Sachen Weißwein muss sich Deutschland vor der internationalen Konkurrenz auf keinen Fall verstecken. Hierzulande werden hervorragende Weiße Weine hergestellt, die ein hohes Ansehen genießen. Besonders beliebt ist dabei unter anderem der weltbekannte Riesling. Wichtige Anbaugebiete für Wein finden wir in Deutschland vor allem rund um Rhein und Mosel.

Natürlich spielt auch das klassische Weinland Frankreich eine bedeutende Rolle, wenn es um Weiße Weine geht. Zu den bekanntesten Sorten erlesener Weine zählt hierbei sicherlich der berühmte Sauvignon Blanc. Italien steht für viele Weinliebhaber fast schon synonym für seine eleganten und frischen Weißweine. Sowohl im Norden als auch im Süden des Landes werden hervorragende Weine angebaut. Beispiele hierfür sind der Friulano, der Pinot Grigio oder auch der kräftige Greco. Vor allem mit den bekannten Sorten Albariño und Verdejo ist auch Spanien in den letzten Jahren wichtiger geworden, was den Weißwein angeht. Beide Weine zeichnen sich durch ihren eher trockenen Geschmack aus.

 

Trocken, halbtrocken oder lieblich: Die Unterschiede beim Weißwein sind groß

 

Was Wein angeht, so hat jeder Mensch seinen ganz persönlichen Geschmack. Grundlegend beim Weißwein ist dabei vor allem die Süße. Man unterscheidet hier vorrangig zwischen trockenen, halbtrockenen und lieblichen Weinen. Hierbei kann man klar sagen, dass es der Zuckeranteil im Wein ist, der darüber entscheidet, ob der Wein eher trocken oder eher lieblich wirkt. Der Zuckergehalt wird dabei auf der einen Seite durch die verwendeten Rebsorten, das Anbaugebiet und das Klima bestimmt. Auf der anderen Seite hat aber auch der Winzer einen großen Einfluss auf die spätere Süße. Da im Gärungsprozess Zucker in Alkohol verwandelt wird, gilt als Faustregel: Je kürzer die Gärung desto höher der Restzuckergehalt im Wein.

 

Bei Tisch und in der Küche: Weißwein ist vielseitig einsetzbar

 

Die passende Kombination von Speisen und Wein bezeichnet man als Food Pairing. Obwohl die strengen Regeln in Bezug auf den richtigen Wein zum Essen in den letzten Jahren immer weiter aufgelockert wurden, gibt es doch einige Anhaltspunkte, die uns hier bei der Auswahl helfen können. So gilt nach wie vor, dass Weißwein eher zu hellem Fleisch gereicht wird. Ein schlanker und leichter Wein harmoniert dabei besonders gut mit Fisch, mit Meeresfrüchten und mit Gemüse. Ein kräftigerer Weißwein kann sehr gut mit Schweinefleisch, Kalbfleisch oder Geflügel kombiniert werden. Die süßen Dessertweine unter den Weißweinen wiederum eignen sich gut zum Nachtisch und zu Käse.

Und auch als Zutat beim Kochen darf man weiße Weine nicht unterschätzen. Mit ihnen erhalten das Risotto, helle Saucen oder auch aufwendige Nachspeisen eine angenehme Säure und ein besonderes Aroma.

 

 

 

Informationen zur Artikelbeschreibung und Aktualität:
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